80. Geburtstag von Rainer Kessler


Am 1. November feierte das langjährige Mitglied des Vereins zur Förderung Feministischer Theologie Rainer Kessler seinen 80. Geburtstag – ein guter Anlass ihm zu danken und ihn zu feiern.
Rainer ist fast zwanzig Jahren, genau seit 2005 im Vorstand unseres Vereins. Angesprochen wurde er von E. Gerstenberger, der ihn auch für die Vorstandsarbeit begeisterte.
Kessler, war von 1993 an Professor für Altes Testament in Marburg, seit 2010 ist er im Ruhestand. Er hat evangelische Theologie in Mainz, Hamburg und zuletzt in Heidelberg studiert. Dort wurde er 1972 zum Doktor der Theologie mit einer Arbeit über die Quellenscheidung in den fünf Mosebüchern promoviert. Nach Zeiten im Pfarramt habilitierte er 1991 an der Kirchlichen Hochschule Bethel in Bielefeld mit einer sozialgeschichtlichen Studie zu Staat und Gesellschaft im antiken Juda. Die Schwerpunkte seiner Arbeit liegen auf den Büchern der Zwölf Propheten und auf der Sozialgeschichte der biblischen Zeit. Das Bestreben, die Relevanz der alttestamentlichen Texte für die Gegenwart herauszustellen, schlägt sich in der Ethik des Alten Testaments nieder, die 2017 unter dem Titel „Der Weg zum Leben“ erschienen ist.
Seit ich Rainer vor über 40 Jahren auf Tagungen der Ev. Akademie Arnoldshain, die von der damaligen Studienleiterin Leonore Siegele Wenschkewitz organisiert wurden, kennengelernt habe, interessierte er sich für Feministische Theologie und wendete sich gegen alle Formen von Antisemitismus auch in der Bibelauslegung. Deshalb war es auch naheliegend ihn um einen Beitrag für den ersten Band von „Feministisch gelesen“ zu bitten, der schon als Beitrag zu den neu entstehenden Masculinity Studies verstanden werden kann, die er später weiter vorantrieb.
Rainer Kessler hat Forschungen Feministischer Theologinnen auf vielfältige Weise unterstützt, so war er beispielsweise auch der Doktorvater meiner Nachfolgerin in Neuendettelsau Prof. Dr. Uta Schmidt.
Persönlich danken möchte ich ihm besonders für seine Tätigkeiten als Zweitgutachter bei meiner Dissertation und Habilitation.
Rainer Kesslers sozialgeschichtliche, feministisch befreiungstheologische Kompetenz sowie auch seine immer noch lebendige Verbindung zum Fachbereich Evangelische Theologie in Marburg und anderen Theologischen Fakultäten ist wichtig für die Vorstandsarbeit in unserem Verein. Dies zeigte sich auch auf einem feierlichen Symposium, das am 1. – 2. Dezember zu seinen Ehren in Marburg veranstaltet wurde. Jutta Jekel hat ein Grußwort für unseren Verein gesprochen hat und wurde sehr gut aufgenommen.

Unser Verein hatte Rainer schon auf unserer Mitgliederversammlung am 4. November geehrt. Dort hielt er auch einen eindrücklichen Vortrag über seine neuste Veröffentlichung „Von Gott reden in einer Welt der Gewalt. Biblische und heutige Perspektiven“, die aus der Arbeit des Heidelberger Arbeitskreises hervorgegangen ist

Neben Rainers fachlicher Kompetenz und risikofreudiger Neugierde schätzen wir besonders seinen Humor und seine Begeisterung als Fan der Frankfurter Eintracht.
So wie Rainer ist keiner! Rainer ist 80 Jahre und dabei jung und aktiv geblieben.

Renate Jost

 

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